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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 197

1896 - Leipzig : Voigtländer
197 Ausbildung durch Steinheil (geb. 1801), der 1837 zwischen Mnchen und der Sternwarte zu Bogenhausen die erste Telegraphenlinie anlegte. In England wurde gleichzeitig der erste Telegraph zu London errichtet, und in Amerika trat durch Morse die elektromagnetische Telegraphie zuerst 1844 zwischen Washington und Boston in Wirksamkeit. Bald folgte auch die Anlegung unterirdischer Telegraphenlinien. Der erste unterseeische Draht (Kabel) wurde 1851 zwischen England und Frank-reich durch den Kanal gelegt. Das Unternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel Zu verbinden, kam zuerst 1866 zur Ausfhrung. 99. Die bildenden Dnste in Deutschland. Gegen Schlu des Jahrhunderts bereitete sich auf dem Gebiete der bildenden Kunst ein Umschwung vor durch erneuertes Studium der Antike (der franzsische Maler David, der italienische Bildhauer Canova) und durch Rckkehr zur nchternsten Einfachheit: die Huser wurden nur Mauern, durch Fensterlcher unterbrochen; alle Farben, auer Wei und Gold, wurden verbannt; die geschweiften Mbel wurden wieder geradlinig: es ist der sogenannte Zopfstil. Whrend der langen Kriegszeit ging der Zusammenhang mit der frheren Entwicklung immer mehr verloren, es galt gewissermaen von vorne anzu-fangen. Nach dem Frieden bereitete der kunstsinnige König Ludwig I. von Bayern zu Mnchen der Kunst eine Sttte, wie es in Deutschland in dieser Ausdehnung bisher unerhrt war; ebenso geschah dies dann zu Berlin durch König Friedrich Wilhelm Iv. 1. Die Baukunst entwickelte sich nun durch das Studium der frheren Glanzzeiten: die Brder Boisseree zu Kln entdeckten die Gesetze der gotischen Baukunst aufs neue, fo da es dadurch mglich wurde, alte unvollendete Werke stilgerecht auszubauen (Dome zu Kln, Regensburg, Ulm, die Marienburg) und Neubauten in den verschiedenen mittelalterlichen Bauweisen erstehen zu lassen, besonders Kirchenbauten. Schinkel versuchte, die altgriechischen Formen auf moderne Bauten anzuwenden; er hat feine klassischen Werke vornehmlich in Berlin geschaffen (Schauspielhaus, Museum). Die Kunst, die Baustile aller Zeiten Wiederaufleben zu lassen, besonders auch die Renaissance, ist nach und nach zur Vollendung gediehen (Taf. Xi, 2; Xii, 1); ein neuer Baustil ist aber nur infofern erstanden, als die groen technischen Neubauten, z. B. Bahnhfe, Brcken, Kanle, neue Formen und khne Konstruktionen erforderten (Taf. Xii, 27). 2. In der Bildhauerei ragen hervor: der Berliner Gottfried Schadow (die Siegesgttin mit dem Viergespann aus dem Brandenburger Thore zu Berlin), Christian Rauch (Kolossaldenkmal Friedrichs des Groen, s. Taf. Xi, 1, und fein Grabdenkmal der Knigin Luise). Sein ihm ebenbrtiger Schler war Rietschel (das Goethe-Schiller-Denkmal zu Weimar, das Luther-Denkmal zu Worms). Ferner sind zu nennen: Schwan-thaler (die Bavaria zu Mnchen), Schilling (die Germania auf dem Nieberwalb), iemering (die Erzstandbilder Moltkes und Bismarcks in Leipzig, f. Taf.xi, 3und4).

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 100

1907 - Leipzig : Hirt
100 berblick der die europischen Grostaaten mit Ausschlu Preuens. der berhmten Fresken im Treppenhause des Berliner Museums, unter denen die Zerstrung Jerusalems und die Hunnenschlacht vor allen hervorragen. (Fig. 171 u. 173.) An der Spitze der Dsseldorfer Malerschule steht Eduard Beudemann (1811 bis 1889). Seine Hauptwerke sind: Die trauernden Juden von Babylon und Jeremias auf dentrmmern von Jerusalem. Karl Friedrich Lessing (1808 bis 1881) nahm die Vorwrfe zu seinen Gemlden meist aus dem Mittel-alter, der Hussiten- und Reformationszeit; grere Bewundrung finden seine Land-schaftsbilder aus der Eifel; auf seinen Landschaften ruht immer ein Hauch edelster Romantik oder zartester Melancholie. Die Klosterruine" (Fig. 169) zeichnet sich durch herrliche Beleuchtung aus. Unter den Landschaftsmalern ragen vor allen andern hervor der Dresdener Meister Ludwig Richter (1803 bis 1884) und Andreas Achenbach in Dsseldorf, unvergleichlich in der Schilderung bewegter Naturszenen an den Ksten des Nordens; sein Bruder Oswald Achenbach (18271905) bietet schne Park- und Mllenlandschaften aus Italien; Wilhelm Camvhausen ist berhmt durch seine Reiterportrts. (Fig. 170 n. 172.) Das Haupt der neuen Mnchener Schule ist Karl Piloty (1826 bis 1886). Seine bedeutendsten Werke sind: Seni vor Wallensteins Leiche, Csars Er-mordung und Thusnelda im Triumphzuge des Germanikus. In Berlin hat Georg Bleibtreu (1828 bis 1892) Schlachtenbilder aus den Freiheitskriegen und den letzten Kriegen gemalt. Die groen Ereignisse des Franzsischen Krieges hat Anton von Werner verherrlicht: Die Kaiserproklamation zu Versailles, Der 19. Juli, Die Kapitulation von Sedan. (Fig. 143.) Kaiser Wilhelm n. hat die Malerei am hchsten geehrt in der Person ihres hervorragenden Vertreters Adolf Menzel, dem er das Prdikat Exzellenz und den Schwarzen Adlerorden verlieh und dem er persnlich das Ehrengeleit zum Grabe gab. Menzel hat Friedrich den Groen und seine Zeit in einer Reihe histo-rischer Gemlde verewigt. Die Huldigung der schlesischen Stnde, die Tafelrunde in Sanssouci, Bon soir rnessieurs, Auf der Terrasse von Sanssouci gehren zu dieser Gruppe. Menzel ist ferner der Maler der Arbeit. Er stellt den schaffenden Mann und den Fortschritt der Industrie dar. Sein bekanntestes Werk aus dieser Reihe ist das Walzwerk. Seine arbeitenden Männer haben kein verbittertes Gesicht, weil sie schwere Arbeit tun mssen, sondern ihr Antlitz drckt die Befriedigung aus, da auch sie an den Fortschritten der In-dustrie teilhaben. Seine Farbengebung ist neu und der Wirklichkeit entsprechend. berblick der die europischen Grostaaten mit Ausschlu Preuens. England. In England erlangten die Katholiken durch die unablssigen Bemhungen Daniel O'connells und durch das wohlwollende Entgegen-kommen des Ministerprsidenten Lord Wellington, des Siegers von Waterloo, Gleichstellung mit den Mitgliedern der anglikanischen Hochkirche und dadurch Zutritt zum Parlament sowie zu allen Staatsmtern. Von 1837 bis zum 22. Januar 1901 regierte dort Knigin Viktoria, von da ab ihr Sohn Eduard Vii. Unter Viktorias Regierung erwarb England wichtige Be-sitzungen in Ostindien, so da ganz Vorderindien und der westliche Teil von Hinterindien der englischen Herrschaft unterworfen sind. Daher nahm die Knigin zugleich den Titel Kaiserin von Indien an. Ganz Australien ist englischer Besitz, desgleichen der nrdliche Teil von Nordamerika. In Sd-asrika gewann sie das Kapland; die beiden Burenstaaten sind im Jahre 1900 dem englischen Besitz einverleibt worden; die Buren haben unter den

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 202

1911 - Breslau : Hirt
202 Die Gegenreformation. 110. Sptere Der zweite Teil des Freiheitskampfes der Niederlande verlief gleichzeitig Kmpfe. mit dem Dreiigjhrigen Kriege; 1648 wurde ihre Unabhngigkeit im West-Mischen Frieden anerkannt. Zugleich schieden sie aus dem Deutschen Reiche aus, das sie in ihrer Not vergeblich um Hilfe angerufen hatten. Das nieder- Somit ging aus dem achtzigjhrigen Kampfe ein neues Volkstum und lndische ein neueg Gemeinwesen mit einer Verfassung hervor, die von der der brigen europischen Staaten vllig abwich. Ihre neue Verfassung legte nmlich die gesetzgebende Gewalt, das Steuerbewilligungsrecht und einen Teil der Regierungsgewalt in die Hnde der Generalstaaten. Diese setzten sich aus den Abgeordneten der sieben Provinzen zusammen, unter denen Holland das bergewicht hatte. Die Oranier hatten die erbliche Wrde von Statt-Haltern und Generalkapitnen und damit die Leitung des Kriegswesens. Handel. Damals verlie der Welthandel endgltig seine alten Wege; die Mittelmeerhfen Europas gaben ihre Bedeutung an die atlantischen ab. Schon im 16. Jahrhundert trat Venedig hinter Antwerpen, im 17. weit hinter Amsterdam zurck, das zum Mittelpunkt des Welthandels aufblhte. Ebenso wurde der deutsche Handel jetzt von dem der Niederlnder (imd Englnder) berholt. Auch eroberten jene die ehemals portugiesischen, seit 1581 spanischen Kolonien in Asien, grndeten die Ostindische Kompanie (1602) und die Stadt Batavia auf Java und besetzten die Kapstadt und Ceylon (vorbergehend auch Brasilien). Durch diese Erwerbungen und den aufblhenden Handel gelangte die kleine Republik der Vereinigten Niederlande zur Stellung einer europischen Gromacht. Zugleich wurde sie eine Pflegesttte der Kunst.wissenschaften und der Knste*), besonders der Malerei (Rembrandt, Ruysdael, Teniers). Unter den zahlreichen Hochschulen des Landes Wissenschaft.(Universitten und Athenen") erlangte die 1575 in Leiden gegrndete Universitt als Bildungssttte fr rzte europischen Ruf: an ihr wirkten auch die Philologen Lipfius und Joseph Sealiger. Grotius begrndete das Völker- und Naturrecht, Deseartes die analytische Geometrie und die neuere Philosophie; Spinoza vertrat den Pantheismus. Huygens gab dem von dem Pisaner Galilei (gest. 1642) entdeckten Pendelgesetz durch Erfindung der Pendeluhren praktische Anwendung und verbesserte die Tele-skope; durch sie und durch das in Holland erfundene Mikroskop wurde ein groartiger Aufschwung der Naturwissenschaften vorbereitet. In Orlandns de Laffus, dem grten Komponisten des 16. Jahrhunderts (neben dem Italiener Palestrina), hatte die niederlndische Tonkunst ihren hervor-ragendsten und fruchtbarsten Vertreter. Spanien und Etwa um dieselbe Zeit schufen in den benachbarten Spanischen Niederste Spam- Ianben hie Maler Rubens und sein Schler van Dyck, in Spanien selbst ?and- Velasqnez und Mnrillo ihre Werke. Auch die spanische Literatur gelangte damals durch Cervantes, den Schpfer des Don Qmxote, durch Lope de Bega, den Begrnder des spanischen Dramas und fruchtbarsten Dichter aller Zeiten**), und durch den Dramatiker Calderon zu hchster Blte; das spanische Volk jedoch versank mehr und mehr in Armut und Unwissenheit. *) Vgl. Athen nach den Perserkriegen. . **) Er schrieb unter anderm 1800 Comedias", im ganzen der o Millionen Verse.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 390

1887 - Wiesbaden : Kunze
390 Dritte Periode der Neuzeit. bauten angelegt, welche sich den größten aller Zeiten würdig zur Seite stellen können. Außer den prachtvollen Kunststraßen über die Alpen erwähnen wir den Schienenweg über den Sömmering, den Tunnel in London, die Eisenbahnröhrenbrücke über die Menaistraße nach Anglesea, die Überbrückung der Lagunen von Venedig und den Trollhättakanal in Schweden. Ein Tunnel durch den Mont Cenis verbindet Frankreich mit Italien, der Sankt-Gotthard-Tunnel stellt die kürzeste Schienenstraße zwischen Deutschland und dem Mittelmeer her. Die Landenge von Suez ist durchstochen, und der Suezkanal verkürzt den Weg von Europa nach Indien. Die gewaltige Pacisic-Eisenbahn verbindet den Westen mit dem Osten Nordamerikas. Die Künste traten mit den Wissenschaften in regen Wetteifer. Auf dem Gebiete der Baukunst hat das 19. Jahrhundert Bedeutendes geleistet (§. 32, 4). Der Kölner Dom, das herrlichste Denkmal gotischer Baukunst, ist 1880 vollendet worden, das Münster in Ulm wird vor dem Versall bewahrt, die Hohenzollernburg, Marienburg und viele andere Burgen des Mittelalters wurden wieder hergestellt. Prächtige Kirchen und andere öffentliche und Privatbauten sind Zeugen eines hochentwickelten Kunstsinnes und gesteigerten Wohlstandes. Unter den Bildhauern der neuesten Zeit verdienen der Italiener Canova, der Däne Thorwaldsen, dessen Christus und die zwöls Apostel die Frauenkirche zu Kopenhagen schmücken, der Franzose David, der Engländer Flaxman, die Deutschen Dann ecker in Stuttgart, Ioh. Gottsr. Schadow , Tieck, Rauch, Riets chel, Kiß, Drake, Bläser aus Köln in Berlin, Schwanthaler in München, Johannes Schilling, der Schöpser des Nationaldenkmals auf dem Niederwald, in Dresden, die Brüder Cauer in Kreuznach besondere Erwähnung. Die deutsche Malerei folgte zunächst der romantischen, später teilweise der realistischen Richtung und wurde durch Peter v. Cornelius, Friedr. Overbeck, Fr. W. Schadow, Jul. Schnorr v. Carolsfe ld an den seit Anfang des 19. Jahrhunderts hervortretenden Kunstschulen zu neuer Blüte geführt. An der 1808 gegründeten und durch den kunstsinnigen König Ludwig I. (§. 32, 4) geförderten Münchener Kunstschule wirkten Cornelius und Schnorr, dann Wilh. v. Kaulbach, Heinr. Heß, Moritz v. Schwind, in der jüngsten Zeit der Geschichtsmaler Karl v. Piloty, der schwermütige Gabriel Max, der Bildnismaler Franz Lenbach, der Landschaftsmaler Karl Rottmann, der Sittenmaler Franz Defregger u. a. Der Düsseldorfer Kunstschule gehören an: die Meister kirchlicher Malerei Jul. Hübner und Ernst Deger,

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 119

1886 - Berlin : Hofmann
§ 70. Geistiges Leben in England. 119 läufige Leitung des Staates. Dies ist die ohne Blutvergießen vollzogene „glorreiche Revolution" von 1688. Im Jahre 1689 bestieg nun Wilhelm Iii. von Oranten als König den englischen Thron (1689 — 1702), nachdem er zuvor die alten Rechte des Parlamentes in der sogen, declaration of rights bestätigt hatte. Das Ziel dieses Herrschers, der sowohl als Staatsmann wie als Feldherr zu den größten der Geschichte gezählt wird, war: a) die Wunden, welche die Revolution und die Mißwirtschaft der Stuarts geschlagen, zu heilen (Toleranzedikt!), b) in England die Zukunft des Protestantismus sicher zu stellen (Snecessionsakte!), c) die englische Macht, zumal zur See, gestützt auf die Niederlande zu heben, was besonders durch einen glücklichen Krieg gegen Frankreich geschah (Schlacht bei La Hogue vgl. § 66). Nachdem unter der Königin Anna (1702—1714) diese Politik fortgesetzt (Beteiligung Englands am spanischen Erbfolgekrieg gegen Frankreich bis 1711), durch die Union von Schottland und England 1707 den Stuarts aber jede Hoffnung auf dauernde Wiederkehr genommen war, folgte im Jahre 1714 in England das protestantische Haus Hannover auf dem Throne. § 70. Geistiges Leben in England. Trotz dieser Stürme, welche das Land bewegten, vielfach sogar durch dieselben zeigte sich eine große geistige Regsamkeit ans fast allen Gebieten. Nachdem die dramatische Dichtung ihren Höhepunkt in Shakespeare erreicht und nach Überschreitung desselben bald verfallen war, fand während der Revolution die derselben zu Gruude liegende religiöse Erregung in der Litteratur ihren Ausdruck. Hier ist vor allen zu nennen John Milton (1608 — 1674). Strenger Republikaner und Puritaner, Sekretär int Staatsrate Cromwells, Hat er in gedankenreichen politischen Schriften selbst mit zur Ausbildung der Revolutionsgedanken beigetragen. Seinen litterarischen Ruhm aber begründete das große Epos „Das verlorene Paradies". — Unter der Restauration schrieben der spöttische Butler („Hudibras") und der charakterlose, aber gewandte Dryden. Die Wende des 17. und 18. Jahrhunderts ist reich an Werken in Prosa, welche nun eine hohe Vollendung erreicht: Swifts satirische Erzählungen (Gullivers Reisen), Addisons Zeitschrift „Spektator"; die „sentimentalen" Romane des 1688 1689 bis 1702 1702 his 1714 1707

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 120

1886 - Berlin : Hofmann
120 Geschichte der neueren Zeit. Richardson (Clarissa), Fielding (Tom Jones), Sterne (Tristram Shandy), Goldsmith (Vikar of Wakefield). Auch die Wissenschaften fanden in England eine hingebende Pflege. Während in der Philosophie Francis Bacon von Vern-lam (f 1626) ganz neue Gesichtspunkte aufstellte und John Locke (t 1704) der Psychologie fruchtbare Anregungen gab, erhielt die Naturforschung eiue ganz und gar neue Grundlage durch die Entdeckungen des großen Newton (f 1727), der zugleich als Mathematiker epochemachend wirkte (Entdeckung des Gravitationsgesetzes!). Repetition. § 68. Revolution in England. Jakob I. (Stuart) 1603 — 1625 regiert, beraten durch Buckingham, zur Unzufriedenheit des Volkes (Pulververschwörung). Karl I., 1625—1649, gerät in Streit mit dem Parlament. Petition of right. Nach Buckinghams Ermordung beruft der König Strafford und Land und regiert vou 1629—1640 ohne Parlament. Willkürliche Besteuerung. Prozeß gegen Hampden. Endlich berufter, gezwungen, das sog. Lange Parlament 1640—1653. Strafford und Land hingerichtet. Bürgerkrieg zwischen König und Parlament. Oliver Cromwell siegt mit dem Parlamentsheere bei Marstonmoore und Naseby; Independenten. Karl, von den Schotten ausgeliefert, wird 1649 verurteilt und hingerichtet. — England Republik 1649 bis 1660. Cromwell, gestützt auf das Heer, wird Protektor. Gewaltige Machtstellung der Republik unter ihm. Navigationsakte gegen Holland 1651. Eromwells Tod 1658. — Sein Sohn Richard erbt seine Würde, ist aber seiner Aufgabe nicht gewachsen; dankt ab. General Monk führt die Stuarts zurück. § 69. Restauration der Stuarts und die zweite Revolution 1660 — 1688. Karl Ii., 1660 — 1685. Begünstigung der katholischen Kirche; Willkür in der Regierung. Whigs und Tories! Habeas-Corpus-Akte 1679. Jakob Ii., 1685—1688. Seine Begünstigung des Katholizismus zieht seine Vertreibung nach sich. Wilhelm Iii. von Oranien wird König von England 1689—1702. Durch ihn wird der Protestantismus in England gesichert und die Eintracht zwischen Thron und Volk wiederhergestellt: declaration of rights. Auf ihn folgt Königin Anna 1702—1714. § 70. Geistiges Leben in England: Milton, 1608—1674, „Das verlorene Paradies". Dryden. Swift. Addison. Fielding. Sterne. — In den Wissenschaften: Fr. Bacon, John Locke, Jsaac Newton. C. Pas Zeitalter des spanischen Kröfokge- und des nordischen Krieges. § 71. Der spanische Erbfolgekrieg 1701—1714. Das 18. Jahrhundert wurde durch einen großen westeuropäischen Krieg eröffnet, der das Verhältnis der Staaten insofern sehr

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 154

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
154 Fünfte Periode. Vonl517—1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. b) Niedergang Spaniens. Sein Ziel, sein großes Reich1 einem schrankenlosen Despotismus in kirchlicher und staatlicher Beziehung zu unterwerfen, hat Philipp Ii. erreicht; auch hat der Katholizismus alles, was er in den Staaten Europas im 16. Jh. gegenüber der Reformation an Boden gewann, seiner Hilfe zu danken. Aber Philipp hat zugleich den Grund zu dem reißenden Niedergange Spaniens im 17. Jh. gelegt: der Untergang der Armada war der Todesstoß der spanischen Seeherrschaft, die spanische Yolkswirtschaft wurde zerrüttet, jeder geistige Fortschritt im Lande der Autos de f6 („Glaubensakte“) unmöglich gemacht. Nur die Kunst erreichte ihren Höhepunkt in den Dichtern Cervantes, Lope de Yega und Calderon und in den Malern Yelazquez und Murillo. c) Aufschwung der Niederlande. Der junge Freistaat nahm im 17. Jh. einen großartigen Aufschwung trotz den inneren Kämpfen, deren Grund in politischen und religiösen Parteiungen lag. Die Niederländer wurden das erste Seevolk, bemächtigten sich der Sundainseln und Molukken, gründeten Niederlassungen in Vorder- und Hinterindien, in Ceylon, Nordamerika und Brasilien und kolonisierten das Kapland, oft in Kämpfen mit ihren englischen Nebenbuhlern. Dem materiellen Aufschwünge zur Seite ging eine bedeutende Entwickelung der Wissenschaft, deren Mittelpunkt Leiden wurde, wo der Historiker und Jurist Hugo Grotius wirkte. Es erblühte eine nationale Literatur; die Malerei erlebte in Frans Hals, Rembrandt und zahlreichen ändern Künstlern ihre Blütezeit. Die spanisch gebliebenen Niederlande nahmen an dem Rückgänge Spaniens teil; nur die Kunst blieb auch hier frisch; hier wirkten Peter Paul Rubens und van Dyck. Iii. Frankreich, England uncl Skandinavien im 16. .Ih. § 328. 1, Frankreich. ln Frankreich fand die Reformation bei den höheren Schichten der Nation, beim Adel,' bei den Gelehrten und dem gebildeten, arbeitsamen und besitzenden Bürgertum, lebhaftes 1) Seit 1581 gehörte ihm auch Portugal. Dies riß sich 1640 von Spaai»» los; seitdem regierte hier das Haus Braganoa.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 154

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
154 Fünfte Periode. Von 1517—1648. —Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. b) Niedergang Spaniens. Sein Ziel, sein großes Beich1 einem schrankenlosen Despotismus in kirchlicher und staatlicher Beziehung zu unterwerfen, hat Philipp Ii. erreicht; auch hat der Katholizismus alles, was er in den Staaten Europas im 16. Jh. gegenüber der Reformation an Boden gewann, seiner Hilfe zu danken. Aber Philipp hat zugleich den Grund zu dem reißenden Niedergänge Spaniens im 17. Jh. gelegt: der Untergang der Armada war der Todesstoß der spanischen Seeherrschaft, die spanische Volkswirtschaft wurde zerrüttet, jeder geistige Fortschritt im Lande der Autos de fe („Glaubensakte“) unmöglich gemacht. Nur die Kunst erreichte ihren Höhepunkt in den Dichtern Cervantes, Lope de Vega und Calderon und in den Malern Velazquez und Murillo. c) Aufschwung der Niederlande. Der junge Freistaat nahm im 17. Jh. einen großartigen Aufschwung trotz den inneren Kämpfen, deren Grund in politischen und religiösen Parteiungen lag. Die Niederländer wurden das erste Seevolk, bemächtigten sich der Sundainseln und Molukken, gründeten Niederlassungen in Vorder- und Hinterindien, in Ceylon, Nordamerika und Brasilien und kolonisierten das Kapland, oft in Kämpfen mit ihren englischen Nebenbuhlern. Dem materiellen Aufschwünge zur Seite ging eine bedeutende Entwickelung der Wissenschaft, deren Mittelpunkt Leiden wurde, wo der Historiker und Jurist Hugo Grotius wirkte. Es erblühte eine nationale Literatur; die Malerei erlebte in Frans Hals, Rembrandt und zahlreichen andern Künstlern ihre Blütezeit. Die spanisch gebliebenen Niederlande nahmen an dem Rückgänge Spaniens teil; nur die Kunst blieb auch hier frisch; hier wirkten Peter Paul Rubens und van Dyck. Iii. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jli. 128. 1. Frankreich. In Frankreich fand die Reformation bei den höheren Schichten der Nation, beim Adel, bei den Gelehrten und dem gebildeten, arbeitsamen und besitzenden Bürgertum, lebhaftes 1) Seit 1581 gehörte ihm auch Portugal. Dies riß sich 1640 von Spauicn los; seitdem regierte hier das Haus Bragai^a.

9. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 19

1911 - Breslau : Hirt
Viii. Hollndische Schule. - 1. Franz Hals, Rembrandt. 19 31. Franz Hals. Der Admiral. (Phot. Hanfstaengl.) 32. Anton van Dyck. Selbstbildnis. (Phot. Bruckmann.) Wie van Dyck zarter und empfindsamer, so ist sein lterer Kunstgenosse Jacob Ior-d aens derber und volkstmlicher als Rubens. Iwbreiten, krftigen Zgen wei er insbeson-dere das ppige Behagen brgerlicher Familienkreise zu schildern, nicht mit berlegener Ironie, sondern mit kstlichem Humor, der auch sich selbst der solche Freuden nicht erhaben wei. Der reichbesetzte Tisch bildet fr sich fast ein Stilleben. Neben Iordaens als dem Meister des brgerlichen Sittenbildes steht David Teniers als Vertreter des buerlichen Genres. Teniers schildert mit Vorliebe das frhliche, oft auch ausgelassene Kirmestreiben, das er als feiner Kavalier gern mit seinem Besuche beehrt. Im Gegensatz zu den katholischen sdlichen Provinzen brachte die nach heiem Kampfe erstrittene politische, brgerliche und religise Freiheit in den vereinigten nrdlichen Provinzen auch der Kunst eine vllige Befreiung von allen Fesseln der Tradition und stellte sie auf eine vollkommen neue Grundlage. Das anspruchsvolle Altarbild wird aus den Kirchen verbannt, an die Stelle der Heiligenlegenden treten die schlichten Erzhlungen der Bibel. In der profanen Welt ruht das Auge mit Wohlgefallen und inniger Liebe auf Land und Leuten der schwer er-rungenen Heimat, die so, wie sie war, dem geraden Wahrheitssinn schn und interessant erschien und keines knstlichen Aufputzes bedurfte. So erwuchs auf kleinem Rume eine reiche und mannigfaltige Kunst, als deren Hauptvertreter neben Franz Hals vor allem der seelisch tiefste aller modernen Knstler, Rembrandt, zu gelten hat. Franz Hals lebte in Haarlem. Ein keckes Symbol der niederlndischen Freiheitskmpfe, dieses mit flotten, breiten Pinselstrichen hingesetzte, kraftsprhende Bildnis des wetterfesten Seehelden, dessen breitrandiger Hut sich khn von dem durch ein Fenster hereinblickenden um-wlkten Meereshorizont absetzt. So schaute der Maler selbst keck in die Welt, und fast noch strker als gegen Rubens sticht gegen seine mnnliche Auffassung der weibliche Zug in van Dycks Selbstbildnis ab. Und nun Rembrandt! Kein grerer Gegensatz als Rubens, der Malerfrst und ge-wandte Hofmann, dessen von der Gunst der Zeit getragenes Schaffen einem mchtig sich ver-breiternden, alle Lebensgebiete berflutenden und befruchtenden Strome gleicht, und Rem-branbt Harmensz van Rijn, der Mllersohn von Leiben, der nach kurzem, glnzenbem Aufstieg als Mensch und Knstler mit den Forberungen der Gesellschaft in Zwist geriet und schlielich weltabgewanbt, unermblich den Problemen seiner Kunst nachgehenb, still in sich versank! 2*

10. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 26

1911 - Breslau : Hirt
26 Ix. Spanische Malerei. 47. Diego Velasquez, Die bergabe von Breda (1625), genannt Las Lanzas. (Phot. Anderson.) infolge seiner geographischen Abgeschlossenheit hielt auch Spanien, selbst nachdem es Weltmacht geworden war, den nationalen Charakter seiner Kunst fest, der durch Ein-flsse von Italien und den Niederlanden her nur veredelt, nicht mehr verwischt werden konnte. Altem Kulturboden, der Hauptstadt der ppigen andalusischen Landschaft, Sevilla, entsprossen die untereinander vllig verschiedenen groen Meister Velasquez und Murillo. Diego Velasquez, aus altem Adel, frh Hofmaler Philipps Iv., durch Rubens' Besuch am Madrider Hof mit der niederlndischen, durch Reisen nach Venedig, Rom und Neapel mit der Kunst Italiens in Berhrung gekommen, malte zahlreiche Bildnisse der kniglichen Familie. In seiner bergabe von Breda" schuf er das erste realistische Historien-bild. Die wichtige hollndische Seefestung muhte 1625 von ihrem tapferen Verteidiger Iustinus von Nassau an den spanischen Feldhauptmann Spinola bergeben werden. Mit vollendeter Ritterlichkeit erleichtert der Sieger dem Besiegten die schwere Pflicht. Der kerzengerade emporgerichtete Lanzenwald fhrt gegenber dem Huflein der Freiheits-Kmpfer die Geschlossenheit der spanischen bermacht eindringlich vor Augen. Dem Hofmaler steht in Bartolome Esteban Murillo der Volksmaler gegen-ber. In engster Fhlung mit dem Volke aufgewachsen, in Madrid bei Velasquez und an den Kunstschtzen des Knigl. Schlosses (Rubens, Tizian) sich bildend, dann nach Sevilla zurckgekehrt, wei er seine entzckenden Modelle ebensogut realistisch in ihrer lazzaroni-haften Unbekmmertheit zu erfassen (49), wie er sie in echt spanischer Frmmigkeit zu den hchsten religisen Symbolen zu idealisieren vermag (48). Velasquez nacheifernd bringt er die duftige" Malweise, die die Figuren von Luft und Licht in weichen Um-rissen umflossen zeigt, zur hchsten Vollendung. (Einen Hof- und Volksmaler von unerhrtem Realismus, staunenswerter Phantasie und auerordentlicher Vielseitigkeit bringt das Spanien des 18. Jahrhunderts in Francisco d e Goya hervor. Das erschtternde Bild 50 fhrt uns den Schluakt des durch Napoleons bergriffe entfesselten Volksaufstandes in Madrid mit grausiger Deutlichkeit vor Augen.
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